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  Die Seven Seas
 


...die "SEVEN SEAS" (ein anderer Name wäre mir nie in den Sinn gekommen! Früher hiess sie übrigends Bounty) ist ein Reinke-Stahlknickspanter, der vom Vor- und Erstbesitzer, einem rüstigen Rentner, in 8 Jahren Bauzeit nach dem Reinke HD-System mit dem Ziel, eine Weltumsegelung zu unternehmen, gebaut wurde. Leider konnte er aus gesundheitlichen Gründen nie zu dieser Reise aufbrechen. Die Yacht stand jetzt ca. 20 Jahre in einem Garten und durfte, bis auf eine Saison in der Kieler Fjörde (1995), nicht in ihr eigentliches Element. Ich werde Sie in den nächsten Monaten mit einiger Technik "upgraden", aufbereiten, neu streichen und sie dadurch startklar für die große Reise machen. Derzeit ist das Boot weitestgehend segelklar und in relativ gutem Zustand. Es stand all die Jahre geschützt und abgedeckt.










 

Einige technische Eckdaten:

Typ: modifizierte Reinke Astra in Stahl mit Holzdeck (Rumpf verlängert, 9mm Vorsteven, 6 mm   Bodenplatte, erhöhter Ballastanteil)
Bauzeit: 1984 - 1992 Eigenbau nach lizenzierten Plänen von Kurt Reinke (original Baulizenz + Pläne sind vorhanden!)
Erstwasserung: 1995
Maße: 9 x 2,75 Meter
Gewicht: 4,2 Tonnen
Motor: Suzuki DT 30 im Schacht mit Seilzugstarter
Rig: Alu Mast und Baum, sloopgetakelt
Kiel: Twinkieler (problemloses Trockenfallen, nur 90 cm Tiefgang!)

Reinke Yachten sind bewährte Konstruktionen und gelten als solide und hochseetüchtig. Interessierte finden weitere Infos auch unter: www.reinke-yacht.de

 
nachfolgend einige Zeitungsausschnitte über die Entstehung meiner Yacht und deren Erbauer:

Ein Auszug aus der "Frankfurter neue Presse" vom 3.10.1989 zu dieser Yacht:

"Rentner baut sich seinen eigenen Weltumsegler



Über Langeweile kann der Rentner F.Tr. (67) wirklich nicht klagen: Seitdem der ehemalige Straßenbahnfahrer 1984 in Pension ging, baut er in seinem Garten an einem Weltumsegler. "Schon als Bub wollte ich raus in die Ferne", erinnert sich Tr., "mein Traumland war damals Tahiti".
Doch das blieb vorerst ein Traum. In Memeln geboren, verbrachte er seine Freizeit am Hafen und schaute den Schiffen sehnsüchtig hinterher. Mit 16 Jahren konnte er sein Fernweh vorerst stillen, indem er als Schiffsjunge anheuerte. Mit dem Trampschiff "Dagoe"ging es in den nächsten drei Jahren nach Afrika, Brasilien und Skandinavien. Als dann der Krieg ausbrach, wurde Tr. in Norwegen interniert. 
 
Er kam nach Frankfurt und machte eine Lehre als Kürscher, doch eine Allergie zwang ihn bald, den Beruf aufzugeben. Und: Seinem Jugendtraum "Tahiti" war er noch immer nicht näher gekommen. Doch dann fing er 1958 als Straßenbahnschaffner  der Linien 12, 7 und 26 an und stieg zum Straßenbahnfahrer auf. "Da bin ich dann Tag und Nacht gefahren, um das Geld für eine Reise zusammenzubekommen." Urlaub war deshalb erst mal abgeschrieben - Tr. fuhr, was das Zeug hielt. In den 70er Jahren war es dann endlich soweit. Er flog mit seinem Straßenbahnkollegen nach Tahiti, Ceylon und Thailand.
Sein Segelboot ist nun fast fertig. Ganz allein hat er es mit Hilfe eines Buches "Wie baue ich ein Boot" zusammengezimmert und wurde so Fachmann in Sachen Segelschiffe. Telefonate mit dem Autor des Buches in Bremen und dessen genaue Anleitungen halfen, das neun Meter lange Segelschiff korrekt wachsen zu lassen. 25000,- Mark hat er bereits hineingesteckt. 
Jetzt fehlen nur noch die Navigationsgeräte wie Echolot, Kompaß und Windmesser. Doch die kosten zusammen mindestens 5000,- Mark - "deshalb wird es mit der Schiffstaufe noch dauern", bedauert der Rentner. Aber das Ziel der ersten Reise steht schon fest: Es geht zur "Dänischen Südsee".
Für den Monat September war aber erst mal Urlaub mit seinen Freunden Otto, Herbert und Helmut, alles pensionierte Straßenbahner, angesagt. Mit dem "Kronprinz Harald" ging es nach Norwegen. Der Straßenbahner scheint seine Freunde mit der Reiselust angesteckt zu haben..."



und ein Auszug aus dem Stadtwerker Frankfurt vom Juli 1989:

"Vom Trambahnfahrer zum Seemann



Unser Stadtbahnfahrer Fr. Tr. ist seit April 1984 im Ruhestand. Der gelernte Kürschner hatte 1958 wegen einer Fellallergie den erlernten Beruf aufgegeben und sich etwas anderes suchen müssen. Er kam "zur Straßenbahn" und war - wie er stolz betonte - bis zur letzten Minute Fahrer! Als die Abschiedsstunde schlug meldete er über Funk an die zentrale Leitstelle: "Hier 22/12, melde mich bei der Leitstelle, dem guten Stern für alle Strecken, für immer ab. Fahre der Rente entgegen. Ende!"

Ende für den drei Jahrzehnte ausgeübten Beruf, Start für neue Aktivitäten! In den letzten Jahren hatte Fr. Tr. mehrere Weltreisen unternommen. Zweimal sogar mit ehemaligen Kollegen. Unter anderem nach Tahiti, nach Thailand und in den hohen Norden. Den langgehegten Wunsch nach einem eigenen Boot konnte sich Fr. Tr. jedoch erst nach seiner Pensionierung erfüllen. Was niemand für möglich gehalten hatte, er baute sich seinen Weltumsegler selbst! "in einem kleinen Ort unweit von Memel geboren", berichtete er bei der Besichtigung seines stolzen Einmasters Moana, "bin ich wie viele meiner Landsleute der See verbunden. Die geographische Nähe zum großen Wasser weckte schon frühzeitig die Sehnsucht zur Seefahrt. So kam es, daß ich in jungen Jahren, bevor ich einen Beruf erlernte, als Fahrensmann auf mehreren Schiffen die Welt kennenlernte. Dann kam der Krieg. Ich mußte die Seefahrt aufgeben, doch die Liebe zum Meer und die Sehnsucht nach unbekannten Fernen blieben bestehen. Auch als ich dann im Dienste der Stadt Frankfurt den Zwölfer und Siebener steuerte, träumte ich weiter von einer Weltumsegelung. Daher stand für mich von Anfang an fest, daß ich sofort nach Ausscheiden aus dem Erwerbsleben ein eigenes Boot zusammenbauen würde. 1984 besorgte ich mir Pläne und Fachliteratur. So wurde ich Planer, technischer Zeichner unjd Bootsbauer in einer Person. Am 5. Dezember 1984 erfolgte die Kiellegung meiner Moana, was im Dialekt der Südseebewohner soviel wie 'Ozean' bedeutet. Die Maße meines Weltumseglers betragen 9 mal 2,75 Meter, der Mast ist neuneinhalb Meter lang. Bis auf wenige navigatorische Einrichtungen neigt sich die Arbeit an meinem Boot jetzt, Mitte 1989, dem Ende zu."
Nicht nur ehemalige Kolleginnen und Kollegen verfolgen Fr. Tr.s Vorhaben mit großem Interesse. Auch seine drei Kinder, inzwischen alle im Berufsleben, sind begeister vom Hobby ihres Vaters und werden ihn höchstwahrscheinlich auf er Jungfernfahrt begleiten. Auch darüber werden wir "Stadtwerker" berichten. Mast - und Schotbruch, Fr.Tr.!"


 
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